Juli 2020: Burundi hat seit Mai 2020 seine autokratische Regierung im Amt bestätigt. Es gibt keine demokratischen Rechte, keine unabhängige Presse und ein Gesundheitsmanagement, das sehr wenig gegen das Virus unternimmt. Da kaum bis gar nicht getestet wird, beläuft sich die offizielle Zahl auf ca. 142 Infizierte. Die Bevölkerung ist schutzlos auf sich allein gestellt, es wird kaum Prävention betrieben. Laut der Online-Wochenzeitschrift Burundi Eco blüht der Handel mit Eukalyptusblättern, von denen viele Menschen denken, dass sie - als Tee zubereitet - ein wirksames Mittel gegen das Virus sind.
Die Mehrheit der Bevölkerung leidet Hunger: Alle Grundnahrungsmittel sind seit Jahresanfang so teurer geworden, dass viele Familien nur noch einmal am Tag essen können. Das Bevölkerungswachstum in Burundi gehört zu den höchsten der Welt, während die Nahrungsmittelproduktion nicht im gleichen Maße mitwächst. Die hohe Bevölkerungsdichte führt zu einer Übernutzung der Böden und Wälder, die bis auf wenige Reste abgeholzt sind. Das bedeutet, dass die Böden der starken Erosion schutzlos preisgegeben sind. Somit ist das Land auf Nahrungsmittelimporte angewiesen, die aber infolge der Covid-19-Pandemie und geschlossener Grenzen zu den Nachbarländern ausbleiben.
Burundi: Mit Hilfe der Mikrofinanzierung wurden sieben Nähmaschinen angeschafft. Eine Trainerin zeigt diesen Frauen aus der Umgebung der wirtschaftlichen Hauptstadt Bujumbura den Umgang mit den mechanischen Nähmaschinen, die keinen Strom benötigen und leicht zu reparieren sind.
Mai 2020
Start eines dritten Mikrofinanzierungsprojektes:
Im Süden des Landes, in dem 1. Mikrofinanzierungsprojekt (MFP) haben die Schulkinder inzwischen eine Soforthilfe erhalten (T-Shirts, Schuhe) und die 30 Mütter zahlen die Mikrofinanzierung zügig zurück. Das 2. MFP unweit von Bujumbura in der Gemeinde Mutimbuzi wurde im Januar 2020 gestartet, umfasst 40 Frauen, die so erfolgreich Handel betrieben haben, dass jetzt schon mit der Rückzahlung begonnen werden konnte.
Im Dezember 2019 gabe es zwei verheerende Flutwellen auch in der wirtschaftlichen Hauptstadt Bujumbura (s.u.). Zunächst 50 Flutopfer wurden ausgewählt, die alles Hab und Gut verloren hatten. Diese Frauen profitieren nun von den Erfahrungen des 2. MFP und erleben konkret, wie erfolgreich diese Frauen Handel betreiben (Garküchen, kleine Restaurationen, Kleinstgewerbe usw.). Ende März sind dieser Erfahrungsaustausch und Schulungen zur Mikrofinanzierung abgeschlossen und es werden 50 Mikrokredite für dieses 3. Projekt vergeben.
29.03.2020, Doris Sobeczko
Flutereignisse 2019:
Im Dezember 2019 verheerten starke Überschwemmungen insbesondere zwei nördliche Viertel von Bujumbura, denen viele Menschen zum Opfer fielen. Hunderte Menschen wurden obdachlos, die Infrastruktur des armen Landes stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch in den übrigen Monaten hatte es andernorts in Burundi immer wieder Überflutungen und Schlammlawinen gegeben, wie auch schon 2014.
Inzwischen hat die Regierung die obdachlosen Menschen an anderer Stelle innerhalb des stark betroffenen Stadtteils Winterekwa in Zelten untergebracht.
Mehr lesen über Unterstützung durch Iterambere Iwacu und KETAAKETI:
Lt. Polizeikommissar Antoine Ntemako, Generaldirektor des Zivilschutzes, sind durch Überflutungen 9097 Häuser zerstört worden und 45.235 Menschen wurden obdachlos (die aktuellen noch nicht mitgerechnet). 2014 und jetzt im Dezember 2019 ereigneten sich verheerende Überschwemmungen, die verschiedene Ursachen haben:
1. Partnerorganisation in Burundi startet
Augustin Nibitegeka ist einer der Gründer der örtlichen, durch KETAAKETI initiierten Nicht-Regierungs-Organisation "ITERAMBERE IWACU „Development at Home Association“. Im Fokus sind die besonders von Armut betroffenen Gebiete in der in der Gemeinde Vugizo, Provinz Makamba. Das erste Projekt ist zu unserer großen Freude nun gestartet.
Und die Vision eines internationalen Netzwerks nimmt Gestalt an: Yembeh Mansaray, Leiter unserer Partnerorganisation Mindokatie Salone in Sierra Leone, berät - zunächst telefonisch - die Partner in Burundi.
September 2019
Das erste Mikrofinanzierung und Schulprojekt in Burundi, in der Provinz Makamba ist gestartet. 30 Frauen erhielten je 100 € in Landeswährung für ihre Existenzgründung. Zudem konnten über 30 Kinder mit Schulmaterial versorgt werden.