Schlüsselbegegnungen

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Zwei elementare Begegnungen

prägen das KETAAKETI Grundkonzept

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Es gibt keine Zufälle im Leben

von Anneli-Sofia Räcker


Vor mir sitzt ein gut gekleideter Brahmane hinter einem wackeligen, alten Schreibtisch in staubigen Lagerraum mit hellblau getünchten Wänden, hinter ihm das Bild eines weißen Tigers und zu seinen Füßen auf dem rissigen Lehmboden eine Gruppe lumpig gekleideter Kinder, die Zahlen in eine kleine Sandfläche auf dem Boden zeichnen. Wir sind im Slum von Kathmandu.

Es gibt keine Zufälle im Leben

von Anneli-Sofia Räcker


Vor mir sitzt ein gut gekleideter Brahmane hinter einem wackeligen, alten Schreibtisch in staubigen Lagerraum mit hellblau getünchten Wänden, hinter ihm das Bild eines weißen Tigers und zu seinen Füßen auf dem rissigen Lehmboden eine Gruppe lumpig gekleideter Kinder, die Zahlen in eine kleine Sandfläche auf dem Boden zeichnen. Wir sind im Slum von Kathmandu.

Gerade erzählt mir dieser Mann, er heißt Rajesh Regmi, mit ernstem Blick und viel Herzenswärme in der Stimme, dass er als Diplom-Ökonom in einem renommierten Reisebüro tätig sei, es aber vor einigen Monaten plötzlich nicht mehr ertragen habe, mit seiner schicken Aktentasche jeden Morgen am Slum entlang zu gehen und die Hoffnungslosigkeit der dort im Dreck spielenden Kinder zu sehen, die trotz all ihrer Intelligenz, ihrer Kreativität und ihres Stolzes nie eine Chance auf Bildung und ein besseres Leben als ihre Eltern haben würden.




Gerade erzählt mir dieser Mann, er heißt Rajesh Regmi, mit ernstem Blick und viel Herzenswärme in der Stimme, dass er als Diplom-Ökonom in einem renommierten Reisebüro tätig sei, es aber vor einigen Monaten plötzlich nicht mehr ertragen habe, mit seiner schicken Aktentasche jeden Morgen am Slum entlang zu gehen und die Hoffnungslosigkeit der dort im Dreck spielenden Kinder zu sehen, die trotz all ihrer Intelligenz, ihrer Kreativität und ihres Stolzes nie eine Chance auf Bildung und ein besseres Leben als ihre Eltern haben würden.



Gerade erzählt mir dieser Mann, er heißt Rajesh Regmi, mit ernstem Blick und viel Herzenswärme in der Stimme, dass er als Diplom-Ökonom in einem renommierten Reisebüro tätig sei, es aber vor einigen Monaten plötzlich nicht mehr ertragen habe, mit seiner schicken Aktentasche jeden Morgen am Slum entlang zu gehen und die Hoffnungslosigkeit der dort im Dreck spielenden Kinder zu sehen, die trotz all ihrer Intelligenz, ihrer Kreativität und ihres Stolzes nie eine Chance auf Bildung und ein besseres Leben als ihre Eltern haben würden.

"Natürlich bin ich als Brahmane Mitglied der höchsten Kaste in Nepal, aber ich fühlte plötzlich die menschliche Pflicht, mich für die `Unberührbaren`, die niedrigste Kaste, die Menschen ohne Recht und Chance, einzusetzen, diesen Kindern zu helfen, zu lernen und Teil der nepalesischen Kultur zu werden. Und dafür kämpfe ich sogar notfalls gegen meine eigene Kaste. Gott sein Dank steht aber meine Familie auf meiner Seite! Ich mietete diesen Lagerraum und fing mit 20 Kindern und einer Lehrerin an. Sie war es auch, die hier die Wände hellblau und mit Blumen bemalte gegen die Trostlosigkeit. Und dann kamen die Kinder und die Eltern, und es wurden immer mehr. Aber jetzt fehlt mir das Geld, um diese "Free School for the poorest" weiter zu finanzieren. Ich brauche Partner mit etwas Geld, alles andere schaffen wir selbst!"

Er blickt mich mit seinen ernsten Augen an, dieser Mann, der dann über viele Jahre unzählige weitere Projekte ins Leben rufen und immer wieder darauf bestehen wird, seine Würde und Selbstbestimmung zu wahren und nur das unbedingt Nötigste an finanzieller Unterstützung anzunehmen.

"Natürlich bin ich als Brahmane Mitglied der höchsten Kaste in Nepal, aber ich fühlte plötzlich die menschliche Pflicht, mich für die `Unberührbaren`, die niedrigste Kaste, die Menschen ohne Recht und Chance, einzusetzen, diesen Kindern zu helfen, zu lernen und Teil der nepalesischen Kultur zu werden. Und dafür kämpfe ich sogar notfalls gegen meine eigene Kaste. Gott sein Dank steht aber meine Familie auf meiner Seite! Ich mietete diesen Lagerraum und fing mit 20 Kindern und einer Lehrerin an. Sie war es auch, die hier die Wände hellblau und mit Blumen bemalte gegen die Trostlosigkeit. Und dann kamen die Kinder und die Eltern, und es wurden immer mehr. Aber jetzt fehlt mir das Geld, um diese "Free School for the poorest" weiter zu finanzieren. Ich brauche Partner mit etwas Geld, alles andere schaffen wir selbst!"

Er blickt mich mit seinen ernsten Augen an, dieser Mann, der dann über viele Jahre unzählige weitere Projekte ins Leben rufen und immer wieder darauf bestehen wird, seine Würde und Selbstbestimmung zu wahren und nur das unbedingt Nötigste an finanzieller Unterstützung anzunehmen.

"Natürlich bin ich als Brahmane Mitglied der höchsten Kaste in Nepal, aber ich fühlte plötzlich die menschliche Pflicht, mich für die `Unberührbaren`, die niedrigste Kaste, die Menschen ohne Recht und Chance, einzusetzen, diesen Kindern zu helfen, zu lernen und Teil der nepalesischen Kultur zu werden. Und dafür kämpfe ich sogar notfalls gegen meine eigene Kaste. Gott sein Dank steht aber meine Familie auf meiner Seite! Ich mietete diesen Lagerraum und fing mit 20 Kindern und einer Lehrerin an. Sie war es auch, die hier die Wände hellblau und mit Blumen bemalte gegen die Trostlosigkeit. Und dann kamen die Kinder und die Eltern, und es wurden immer mehr. Aber jetzt fehlt mir das Geld, um diese "Free School for the poorest" weiter zu finanzieren. Ich brauche Partner mit etwas Geld, alles andere schaffen wir selbst!"

Er blickt mich mit seinen ernsten Augen an, dieser Mann, der dann über viele Jahre unzählige weitere Projekte ins Leben rufen und immer wieder darauf bestehen wird, seine Würde und Selbstbestimmung zu wahren und nur das unbedingt Nötigste an finanzieller Unterstützung anzunehmen.

Ich blicke auf den weißen Tiger über seinem Kopf, ich kenne dieses Bild von Kraft und Weisheit aus dem Buddhismus, und dann weiß ich es, was ich schon immer wusste:

Es muss eine ganz andere Art von Entwicklungszusammenarbeit zwischen den reichen und den armen Ländern der Welt geben, eine respektvolle Partnerschaft auf Augenhöhe von Anfang an, die die Initiative, Kompetenz, und Selbstbestimmung im jeweiligen Land erkennt und achtet.


In diesem Moment sagt Rajesh Regmi: "Wir haben alles, nur kein Geld!"

Ich blicke auf den weißen Tiger über seinem Kopf, ich kenne dieses Bild von Kraft und Weisheit aus dem Buddhismus, und dann weiß ich es, was ich schon immer wusste:

Es muss eine ganz andere Art von Entwicklungszusammenarbeit zwischen den reichen und den armen Ländern der Welt geben, eine respektvolle Partnerschaft auf Augenhöhe von Anfang an, die die Initiative, Kompetenz, und Selbstbestimmung im jeweiligen Land erkennt und achtet.


In diesem Moment sagt Rajesh Regmi: "Wir haben alles, nur kein Geld!"

Ich denke an die Begegnung mit der kleinen Shermila auf dem Marktplatz von Bhaktapur vor wenigen Tagen. sie trug ihre kleine Schwester auf dem Rücken, wie alle Kinder in Nepal, und bettelte. Als ich sie fragte, was sie mit dem Geld kaufen wollte, antwortete sie: "Ein Wörterbuch, ein nepalesich-englisches Wörterbuch." Natürlich ging ich mit ihr dieses Wörterbuch kaufen und erfuhr dabei, wie wenig in Nepal Bildung kostet, nach westlichen Maßstäben. Das Kind sauste mit seinem Schatz unter dem Arm zum Marktplatz zurück und war sofort umringt von einem Spatzenschwarm hochinteressierter Kinder, die alle in dem Buch blättern wollten. Lernen, lernen, lernen!

Ich denke an die Begegnung mit der kleinen Shermila auf dem Marktplatz von Bhaktapur vor wenigen Tagen. sie trug ihre kleine Schwester auf dem Rücken, wie alle Kinder in Nepal, und bettelte. Als ich sie fragte, was sie mit dem Geld kaufen wollte, antwortete sie: "Ein Wörterbuch, ein nepalesich-englisches Wörterbuch." Natürlich ging ich mit ihr dieses Wörterbuch kaufen und erfuhr dabei, wie wenig in Nepal Bildung kostet, nach westlichen Maßstäben. Das Kind sauste mit seinem Schatz unter dem Arm zum Marktplatz zurück und war sofort umringt von einem Spatzenschwarm hochinteressierter Kinder, die alle in dem Buch blättern wollten. Lernen, lernen, lernen!

Ich denke an die Begegnung mit der kleinen Shermila auf dem Marktplatz von Bhaktapur vor wenigen Tagen. sie trug ihre kleine Schwester auf dem Rücken, wie alle Kinder in Nepal, und bettelte. Als ich sie fragte, was sie mit dem Geld kaufen wollte, antwortete sie: "Ein Wörterbuch, ein nepalesich-englisches Wörterbuch." Natürlich ging ich mit ihr dieses Wörterbuch kaufen und erfuhr dabei, wie wenig in Nepal Bildung kostet, nach westlichen Maßstäben. Das Kind sauste mit seinem Schatz unter dem Arm zum Marktplatz zurück und war sofort umringt von einem Spatzenschwarm hochinteressierter Kinder, die alle in dem Buch blättern wollten. Lernen, lernen, lernen!

Und nun diese zweite, denkwürdige Begegnung mit dem Mann, der mit mir zusammen dann eine Vision für ganz Nepal entwickelte:


Schulbildung für alle Kinder und ein würdigeres, selbstbestimmtes Leben mit Zukunft für die ärmsten Familien.



Und diesen Mann rief ich im Dezember 2019 an, um ihn einzuladen zur Verleihung des Verdienstkreuzes durch den Bundespräsidenten an mich für ein innovatives Modell partnerschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit, dessen Grundgedanken er mit mir vor 17 Jahren ins Leben gerufen hatte. Dieser immer so beherrschte - eben typisch nepalesische - Mann ruft daraufhin tief berührt ins Telefon: "Jetzt bin ich der glücklichste Mann der Welt!"


Diese Partnerschaft wurde der Grundstein für ein Modell weltweiter Entwicklungszusammenarbeit zwischen Arm und Reich auf Augenhöhe, in dem auf respektvolle Weise konsequent ärmste Länder sicher begleitet werden auf dem ihrem Weg in die verdiente bessere Zukunft auf der Grundlage von Selbstbestimmung und Würde. Ein Paradigmenwechsel, der konsequent den menschlich entwürdigen und sachlich falschen traditionellen Denkansatz von "Geber- und Nehmerländern" verlässt.


Anneli-Sofia Räcker, 2024

Und nun diese zweite, denkwürdige Begegnung mit dem Mann, der mit mir zusammen dann eine Vision für ganz Nepal entwickelte:


Schulbildung für alle Kinder und ein würdigeres, selbstbestimmtes Leben mit Zukunft für die ärmsten Familien.



Und diesen Mann rief ich im Dezember 2019 an, um ihn einzuladen zur Verleihung des Verdienstkreuzes durch den Bundespräsidenten an mich für ein innovatives Modell partnerschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit, dessen Grundgedanken er mit mir vor 17 Jahren ins Leben gerufen hatte. Dieser immer so beherrschte - eben typisch nepalesische - Mann ruft daraufhin tief berührt ins Telefon: "Jetzt bin ich der glücklichste Mann der Welt!"


Diese Partnerschaft wurde der Grundstein für ein Modell weltweiter Entwicklungszusammenarbeit zwischen Arm und Reich auf Augenhöhe, in dem auf respektvolle Weise konsequent ärmste Länder sicher begleitet werden auf dem ihrem Weg in die verdiente bessere Zukunft auf der Grundlage von Selbstbestimmung und Würde. Ein Paradigmenwechsel, der konsequent den menschlich entwürdigen und sachlich falschen traditionellen Denkansatz von `Geber- und Nehmerländern` verlässt.


Anneli-Sofia Räcker, 2024



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